Sie ist günstiger als ein Rollstuhllift und portabel - kann also mitgenommen und muss nicht fest installiert werden: die Treppenraupe (auch “Rollstuhl-Sackkarre” genannt). Teilweise müssen die Pflegekassen sogar die Kosten übernehmen. Sind Treppensteiger also besser als Treppenlifte? Nein, denn fast immer wird eine Begleitperson benötigt, um die Treppensteighilfe zu bedienen. Lernen Sie die Varianten, Kosten, Finanzierungsoptionen und Alternativen kennen.
Die Lösungen im Überblick
Unterschieden wird zwischen Treppensteigern, die an den Rollstuhl angedockt werden und speziellen Treppensteiger-Rollstühlen mit integriertem Sitz. Letztere sind jedoch deutlich teurer und werden in den seltensten Fällen von der Kranken-/Pflegeversicherung bezahlt. Außerdem sind die E-Rollstühle nicht immer das, was man als RollstuhlfahrerIn im Alltag verwenden möchte. So läuft es also meist auf die klassischen Treppensteiger hinaus. Diese Preise / Kosten liegen zwischen 1.000 und 5.000 Euro.
Technik: die Eckdaten
Alles Treppenraupen- unabhängig von der Bauweise - werden über Akkus betrieben. Auch die andockbaren Raupen benötigen diesen Antrieb.
Wichtig: Die maximale Steigung für Treppenraupen beträgt etwa 35 Grad (70 % Steigung). Im Vergleich dazu schaffen Plattformlifte für Rollstuhlfahrer bis zu 60 Grad - klassische Sitzlifte sogar bis zu 75 Grad Steigung.
Auch die Traglast ist beim Treppensteiger niedriger. Meistens sind die Produkte für ein Gesamtgewicht (Person inkl. Rollstuhl) von 160 kg konzipiert. Modelle, die bis zu 300 kg stemmen, sind entsprechend teurer. Hublifte (senkrechte Rollstuhllifte / Hebebühnen) können bis zu 350 kg “tragen”.
Auf einen Blick:
- maximal 35 Grad Steigungswinkel
- Traglast von 160 bis maximal 300 kg
- Antrieb durch Lithium-Ionen-Akkus
- andockbare Geräte oder Stand-alone-Modelle mit Sitz
- Ergänzung zu Rollstuhlrampen und Rollstuhlliften
- portable Lösung
- meistens Hilfe durch Begleitperson notwendig
- ca. 300 bis 500 Stufen Reichweite pro Akkuladung
Sind Treppenraupen “Pflegehilfsmittel”?
Eine Kostenübernahme der Krankenkasse ist nicht vorgesehen, da Treppenraupen nur bei einer dauerhaften Pflegesituation wirklich notwendig sind. Dann aber muss die Pflegeversicherung tatsächlich in den meisten Fällen für die Kosten aufkommen. Finanziell bedürftige Menschen können eine Kostenübernahme durch das Sozialamt beantragen, wenn die Pflegeversicherung als Kostenträger ausscheidet.
Rampen und Lifte: Alternativen und Ergänzungen zum Treppensteiger
Bei kleinen Bodenunebenheiten und Schwellen tut es häufig eine Türschwellenrampe. Auch größere Höhenunterschiede von bis zu 20 % Steigung (etwa 11 Grad) können über Rollstuhlrampen oder Rollstuhlschienen ausgeglichen werden. An steileren Treppen kommt dann aber nur noch ein Rollstuhllift (Hublift oder Plattformlift mit Schienen) infrage. Dieser wird zwar nicht direkt von der Pflegekasse bezuschusst, kann aber über den Zuschuss für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen sowie andere Fördermittel finanziert werden.
Spartipps: Treppensteiger gebraucht kaufen oder mieten
Treppensteiger können genau wie andere Hilfsmittel gebraucht erworben werden. Die Ersparnis ist abhängig vom Alter und der jeweiligen Ausstattung. Achten Sie aber unbedingt auf die Sicherheit und wenden Sie sich im Zweifel an einen Fachhändler, statt günstige Modelle über Kleinanzeigenportale zu kaufen.
Eine Alternative wäre die Miete. Teilweise können Sie Treppensteiger bzw. Treppensteiger-Rollstühle schon ab 10 Euro pro Tag zzgl. einer Bereitstellungspauschale mieten. Das lohnt sich vor allem bei einem kurzzeitigen Bedarf - beispielsweise auf Reisen. Auch Langzeitmieten für etwa 90 bis 140 Euro pro Monat sind möglich.
Barrierefrei leben: wichtige Hilfsmittel
Ob Rollstuhlrampe oder Rollstuhllift: Mit dem passenden Zubehör erlangen Sie ein Höchstmaß an Selbstständigkeit. Gerne beraten Sie unsere lokalen Partnerfirmen rund um Lösungen für Innenräume und Außenbereiche.