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Rollstuhlgerechtes Auto

Möglichkeiten, Kosten, Zuschüsse

Das Wichtigste vorab: Prinzipiell dürfen RollstuhlfahrerInnen alleine ein Fahrzeug führen. Voraussetzung ist jedoch, dass ein ärztliches Gutachten vorliegt, welches die Eignung zum Autofahren bestätigt. In der Praxis sind dann zusätzlich einige Umbauten notwendig, um das Auto rollstuhlgerecht zu gestalten. Erfahren Sie mehr über die Umbauten, deren Kosten und potentielle Zuschüsse.

Was kostet der Umbau des Autos?

Eine pauschale Aussage zu den Umbaukosten lässt sich nicht treffen, da diese vom individuellen Aufwand, Fabrikat und Anbieter abhängig sind. Für die Nachrüstung einer Handgas-Bedienanlage inklusive Automatikgetriebe fallen in der Regel Kosten ab 2.500 Euro an. Für den Einbau eines Schwenksitzes sind ca. 3.000 Euro einzukalkulieren. Wird der Wagen nicht selber gesteuert, kommen häufig Heckeinstiege zum Einsatz. Diese kosten mindestens 7.000 Euro und können naturgemäß nur an Hochdachkombis, Vans oder Kleinbussen installiert werden.

Zuschüsse für den rollstuhlgerechten Umbau des Autos

Der Staat unterstützt den rollstuhlgerechten Umbau von Kraftfahrzeugen im Rahmen der Kraftfahrzeug-Hilfeverordnung (KfzHV) mit einem Zuschuss von bis zu 9.500 Euro. Allerdings gibt es einige Hürden zu nehmen.

Sie erfüllen die Anforderungen für die Erteilung des Zuschusses? Dann können Sie die Förderung beim zuständigen Integrationsamt beantragen. Dieses ist häufig dem Amt für Familie und Soziales untergeordnet.

  1. Nur berufstätige Personen mit dauerhafter Behinderung, die zur Erreichung des Arbeitsplatzes nicht auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen können, werden für die Wegstrecke zwischen Wohnung und Arbeitsplatz unterstützt.
  2. Bevor der Autoumbau subventioniert wird, prüft die Behörde zunächst, ob ein Fahrdienst die günstigere Lösung wäre. 
  3. Sofern die Kosten für einen Fahrdienst innerhalb von 5 Jahren 9.500 Euro (die maximale Förderung) überschreiten, wird der Zuschuss für den Umbau des Autos gewährt.
  4. Nur Personen mit einem Nettoeinkommen von weniger als 800 Euro monatlich werden in voller Höhe bezuschusst. Darüber erfolgt eine einkommensabhängige Anpassung.

Rabatte und weitere Finanzierungsoptionen

Teilweise unterstützen Stiftungen finanziell schlechter gestellte Personen, die sich den Autoumbau oder den Kauf eines behindertengerechten Fahrzeugs aus eigener Tasche nicht leisten können. 

Zusätzlich erhalten Schwerbehinderte nach Vorlage des Schwerbehindertenausweises in vielen Autohäusern hohe Rabatte zwischen 15 und 30 %. Fragen Sie hier unbedingt nach. Meist muss das Auto auf die schwerbehinderte Person (mindestens 50 %) zugelassen werden. Einige Hersteller akzeptieren auch Anmeldungen auf andere Personen.

Merkzeichen für eine „erhebliche Gehbehinderung“ (G), eine „außergewöhnliche Gehbehinderung“ (aG), „Hilflosigkeit“ (H), „auf ständige Begleitung angewiesen“ (B), „Blindheit“ (Bl) oder „Gehörlosigkeit“ (Gl) werden fast nie gefordert.

Die Einstieg- und Fahrhilfen im Überblick

Schwenksitz

Der Schwenksitz ist eine der komfortabelsten Lösungen. Der Sitz ist drehbar und kommt einem praktisch entgegen. Als Fahrersitz sind diese jedoch weniger geeignet, da durch die Drehbewegung oft nicht ausreichend Platz zwischen Sitz und Lenkrad vorhanden ist.

Umsetzhilfe

Die Umsetzhilfe wird umgangssprachlich auch Rutschbrett genannt. Und dies kommt der tatsächlichen Funktion auch recht nahe. Die Einstieghilfe wird heruntergeklappt, um den Abstand zwischen Sitz und Rollstuhl zu überbrücken. Es gibt auch vollautomatische Lösungen.

Hubsitz

Ein Hubsitz fährt automatisch aus dem Innenraum heraus und senkt sich leicht ab. Damit wird ein Rutschbrett überflüssig. Oft werden Dreh- und Hubmechanismus kombiniert.

Handgas

Für RollstuhlfahrerInnen ist es besonders wichtig, dass sie mit Hand Gas geben und ebenso manuell bremsen können. Zwingend erforderlich: ein Automatikgetriebe. Um Gas zu geben, dreht man den Griff (rechts neben dem Lenkrad) im Uhrzeigersinn. Zum Bremsen muss das Handbediengerät leicht nach vorne geschoben werden.

Lenkhilfe

Je nach Erkrankung / Behinderung (z. B. Amputation) kann es sein, dass das Einschlagen des Lenkrads mit nur einer Hand möglich ist. Hierzu kann ein simpler Handknauf am Lenkrad befestigt werden. 

Der Einstieg ins Auto: so klappt’s

Aller Anfang ist schwer - trotz Einstiegshilfen. Schließlich müssen erstmal alle Handgriffe sitzen, um auch den Rollstuhl (am besten ein klappbares Modell) nach dem Einstieg im Auto zu verstauen.

1

Fahren Sie schräg an die Einstiegstür heran und klappen Sie beispielsweise das Rutschbrett herunter bzw. bedienen Sie den Schwenk- oder Hubsitz ihres Autos.

2

Hieven Sie sich vom Rollstuhl auf den Autositz und klappen Sie das Rutschbrett wieder ein bzw. stellen Sie Ihren Sitz so ein, dass Sie gut an den Rollstuhl kommen.

3

Klappen Sie den Rollstuhl zusammen - oft müssen Sie auch die Räder abnehmen - und verstauen diesen (bzw. seine Einzelteile) auf Beifahrersitz und Rücksitz. Wenn Sie einen Verladekran (Verladesystem) besitzen, übernimmt dieser den letzten Schritt für Sie.

Transport von RollstuhlfahrerInnen: die Vorschriften

Werden Rollstühle samt Passagier in einem Kraftfahrzeug (z. B. einem Bus, Sprinter) transportiert, müssen zahlreiche Vorschriften eingehalten werden. 

Ein sicheres System besteht aus einem geprüften Rollstuhl und Gurten, die am Rollstuhl befestigt werden, um diesen während der Fahrt zu sichern. Auch der/die RollstuhlfahrerIn selbst muss natürlich angeschnallt sein. Bei Nichtbeachtung einer entsprechenden “Ladungssicherung” drohen Bußgelder zwischen 30 und 75 Euro.

Hebebühnen

Rollstuhl-Hebebühnen gibt es nicht nur für Treppen, sondern auch fürs Kfz. Die Lifte werden im Kofferraum bzw. auf der Ladefläche montiert und fahren senkrecht hinter dem Auto auf und ab. Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer können so ganz einfach auf die Plattform fahren bzw. gefahren werden. 

Schienen und Rampen

Rollstuhlschienen fürs Auto funktionieren mehr oder weniger wie eine Rollstuhlrampe. Der Unterschied: statt einer einzigen Fläche werden entsprechend zwei (miteinander verbundene) Elemente heruntergeklappt, um den Einstieg samt Rollstuhl zu ermöglichen. Häufig nutzen Kranken- und Behindertentransporte diese vergleichsweise günstige Variante.

Barrierefrei leben: wichtige Hilfsmittel

Ob Rollstuhlrampe oder Rollstuhllift: Mit dem passenden Zubehör erlangen Sie ein Höchstmaß an Selbstständigkeit. Gerne beraten Sie unsere lokalen Partnerfirmen rund um Lösungen für Innenräume und Außenbereiche.

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Heike Bielenstedt
Fachberaterin Barrierefreiheit

Heike Bielenstedt

Heike Bielenstedt ist Fachberaterin für Barrierefreiheit und verantwortlich für den Inhalt auf allen unseren Portalen - regional-hoergeraet.de, barrierefrei-ratgeber.detreppenlift-pflegekasse.derollstuhl-ratgeber.de und treppenlifte-foerderung.de. Sie haben Anregungen? Schreiben Sie Heike eine E-Mail oder folgen Sie ihr auf LinkedIn.

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